Instagram und Co. wecken bei vielen die Lust am Fotografieren. Aber wie findet man bloss ein geeignetes Model? Die App «Photo Shoot» eines Basler Entwicklers löst das Problem.
Instagram, Pinterest und Co. machen es möglich. Endlich kann jeder seine selbst gemachten Bilder online der Welt präsentieren. Doch gerade für die Porträt-Fotografie braucht man erst einmal geeignete Modelle, damit schöne Fotos überhaupt zustande kommen.
Die Suche nach Modellen gestaltet sich oft schwieriger als erwartet. Die sozialen Netzwerke Instagram und Facebook sind voll mit Posts à la: «Suche Model, männlich oder weiblich egal, für ein Fotoshooting im Park XY». Solche Posts sollen künftig der Vergangenheit angehören, dachte sich Steve Allen.
Der Geistesblitz kam in Boston
Der gebürtige Australier lebt seit mehreren Jahren in Basel und arbeitet in Bern als Entwickler. Seine Frau lebt zurzeit in Boston. Bei einem Besuch in den USA begab sich der Hobby-Fotograf auf die Suche nach Modellen. Allen musste feststellen, dass die Suche ziemlich mühselig ist. «Habe ich dann Modelle getroffen, sagten mir diese immer wieder, dass sie schon in komische Situationen mit speziellen Leuten geraten seien», berichtet der 39-Jährige. Das Blind-Date für eine Foto-Session ist kein risikofreies Hobby.
«So kam ich auf die Idee, eine App zu entwickeln, welche die Suche nach Modellen und Fotografen erleichtern soll», erzählt Allen. In nur drei Monaten konnte er Photo Shoot auf die Beine stellen. Das Programmieren der App übernahm eine externe Firma. Das Design hat Allen selbst entworfen.
Nur mit Instagram-Account nutzbar
Optisch ist Photo Shoot stark an Instagram angelehnt. Das kommt nicht von Ungefähr. Photo Shoot ist an das soziale Netzwerk gekoppelt. Nur wer einen Instagram-Account besitzt kann die App nutzen. Ist man eingeloggt und das Profil mit Fotos und relevanten Angaben zur Person angelegt, kann das Vernetzen beginnen. Mittels Radar lassen sich beliebig Personen an einem beliebigen Ort auf dem Globus finden. Eine Anfrage und die gegenseitige Bestätigung genügen, damit ein Termin fürs Fotoshooting vereinbart werden kann. Nutzer können wählen, ob sie ihre Foto- und Modelldienste gratis oder gegen Bezahlung anbieten wollen.
Und wie werden besagte bizarre Situationen am Treffpunkt verhindert? Allen: «Ganz aus der Welt lässt sich dieses Problem natürlich nicht schaffen. Ein Rating-System, mit dem sich die User gegenseitig bewerten können, soll aber Aufschluss über die Vertrauenswürdigkeit der Nutzer geben». Verdächtige oder unangemesse User könnten gemeldet werden und würden dann gesperrt.
Seit Weihnachten auch für Android verfügbar
Bislang wat Photo Shoot nur fürs iPhone, iPad und den iPod touch und in Englisch verfügbar. Das hat sich nun geändert. Seit Weihnachten gibts die App auch für Android-Geräte. «Ich erhoffe mir dadurch das Fünffache an Usern», so Allen. Momentan seien auf Photo Shoot rund 500 Nutzer registriert. Davon befänden sich um die 30 in Basel. «Am meisten wird die App in den USA genutzt», erklärt Allen.
Schafft Photo Shoot den Durchbruch, möchte Allen langfristig ganz ins App-Geschäft einsteigen. Um das zu erreichen, werde er im Frühjahr eine Auszeit nehmen, um sich ganz auf die App fokussieren zu können und diese auszubauen. Neue Features seien geplant, so Allen. Was genau kommen wird, will er aber nicht verraten. Nur so viel: «Ich werde Dinge in Photo Shoot integrieren, die es in anderen Apps nicht gibt.»
Auf dem Instagram-Account der App werden die Nutzer laut Allen über Neuigkeiten informiert. Zudem würden dort sogenannte Features von den Fotos der User publiziert.